Wildschwein ganz nah

Von der Experimentierfreude…

In Knochenarbeit, Kultur von Melitta Maradi

…und von Anfängen.

Die NZZ sorgt – nebst den täglichen schwer verdaubaren Nachrichten – immer wieder für einen Lacher. Alle experimentierfreudigen Köche haben sich wohl bei der Lektüre von „Mundstücke – Schweinskopf“ ertappt gefühlt.
Die Lust etwas Neues, Ausgefallenes und Schwieriges zu kochen überwiegt. Obwohl von Anfang an klar ist, dass es sicher nicht (auf Anhieb) gelingt.

Es erinnert mich an meine ersten Versuche ein ganzes Stück Wild selber zu zerwirken: Unzählige Bücher habe ich konsultiert, zahlreiche Tipps von Köchen und Jägern eingeholt und meinen Partner dazu verdonnert, mitzuhelfen. Zum Glück war das arme Reh schon tot, denn die Operation hat seeehr lange gedauert. Und doch, irgendwann waren wir fertig, total fertig. Aber mächtig stolz auf das Resultat.

Nun, zwölf Jahre später, geht es zwar immer noch nicht so schnell, wie bei einem Metzger. Doch aus der anfänglichen Schnapsidee ist eine Geschäftsidee geworden – Knochenarbeit. Wenn das kein Fortschritt ist.

NZZ