Vollbremser
© Christine Gmür

Der Deutsche Jagdterrier

In Hundearbeit von Melitta Maradi

Ein intimes Porträt dieser grandiosen und liebenswerten Hunde. Und ein paar Gedanken zu Jagdhunden.

Vor knapp einer Stunde bin ich einem Jäger begegnet, der erstaunt war, wie freundlich mein Deutscher Jagdterrier (DJT) ist. So oder ähnlich reagieren viele Menschen auf diese Rasse. Ganz unbegründet ist das nicht. Denn früher waren DJT tatsächlich verschrien für ihre kaum händelbare Wildschärfe und Härte. Jetzt sind sie einfach „nur“ extrem – in allen Facetten.

Was das heisst, steht im neuen Blogbeitrag von Christine. Sie hat gestern Nasir, unseren DJT, fotografiert. Und dies zudem zum Anlass genommen, diese Rasse differenziert, sehr wertschätzend und humorvoll zu porträtieren. Die Lektüre ist ein Genuss!

Für mich und Nasir war das Fotografieren ein echtes Erlebnis. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, weil sie die Hunde gerne ohne Halsband – naked – in der Natur fotografiert. Da Nasir einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb hat, und ich ihn unbedingt in der Natur abgelichtet haben wollte, war das für mich eine Herausforderung der besonderen Art.

Aber da habe ich mir unbegründet Sorgen gemacht. Christine hat uns gleichermassen dezent wie präsent aus dem Off instruiert. Meine anfängliche Unsicherheit verflog rasch. Fast hatte ich das Gefühl, Nasir geniesse die Aufmerksamkeit.

Er hat sich richtig in Pose geworfen. Er schaute majestätisch über die Landschaft, flog uns entgegen, wenn wir ihn abgerufen haben. Und schliesslich kam was kommen musste: Nach Mäusen buddeln. Er hat eine besondere Art, Mäuse zu fangen. Anstatt nur mit den Vorderpfoten danach zu graben, reisst er mit dem Fang Löcher aus der Erde heraus.

Für mich war es eine unbeschreibliche Freude, dass Christine seine Energie, Lebensfreude, Hartnäckigkeit als auch seinen Humor und entschlossenen Blick festgehalten hat. Denn:

Ich liebe diese Rasse. Ich liebe diese kleinen grossen Spinner. Inzwischen bin ich überglücklich mit Nasir. Doch auf dem Weg dahin gab es viele Momente der Verzweiflung. Jägerin bin ich zwar, aber Nasir ist mein erster Hund.

Auch Christine hat ihre Erfahrungen mit einem Deutschen Jagdterrier gesammelt – die sie in einem späteren Blogbeitrag erzählen wird: Konkret was es heisst, einen DJT aus katastrophalen Zuständen für einen neuen Besitzer vermittelbar hinzukriegen.

Doch nun zurück zum Anfang des Blogbeitrages. Ja, DJT sind freundlich und dennoch nicht zu unterschätzen. Deshalb wiederhole ich mich gerne und lege allen Nichtjägern ans Herz, sich die Anschaffung eines Jagdhundes wirklich gut zu überlegen. Pointer, Münsterländer, Barbet, Spaniel und viele weitere Jagdhunderassen sind wunderschöne Hunde, aber…

Ich schneide mir zwar mit dieser Aussage in mein eigenes Fleisch und doch ist es mir sehr wichtig: Mein Angebot Jagdliche Fährtenarbeit ist auf Jagdhunde ausgerichtet, die von Nichtjägern gehalten werden. Ich begegne tatsächlich vielen bemerkenswerten Hundeführern und Hundeführerinnen, die wirklich alles unternehmen, einem Jagdhund gerecht zu werden. Sehr oft auch mit Erfolg. Vor ihnen ziehe ich den Hut. Aber der Aufwand ist schlicht immens!

Wir bedanken uns herzlich für deinen wunderbaren Beitrag, liebe Christine!